Virgin Island das Paradies



Schon bei meiner ersten Reise auf die Philippinen hatte ich mir vorgenommen die kleinen Inseln der Visayas zu besuchen, zumal ich schon Interessantes darüber gelesen hatte. Es gibt Inseln, die nicht über Trinkwasser, oder elektrischen Strom verfügen und so verschieden die einzelnen Inseln sind, so unterschiedlich kann auch die jeweilige Sprache der Einheimischen sein, denn man spricht verschiedene Dialekte. Einige Tage nach meiner Ankunft war es dann endlich soweit. Vom North- Bus - Terminal in Cebu fuhr ich mit einem Aircon - Bus, der wirklich bis auf den letzten Platz besetzt war, für umgerechnet nur 2,50 €, 110 km, über die Northroad nach Hagnaya, einem Fährhafen, im Nordwesten der Insel Cebu. Fleißige Hafenarbeiter entrissen mir bei meiner Ankunft mein Gepäck, um es an Bord einer Fähre zu bringen, hab erst gedacht, daß ich es wohl nie wieder sehe, doch sie warten brav auf dem Schiff auf die Bezahlung. Wir brauchten dann fast genau eine Stunde bis zur Insel Bantayan.In Santa Fe auf Bantayan Island angekommen, trug ich meinen Wunsch, Virgin Island einen Besuch abzustatten , einheimischen Fischern vor, die auch sofort weiterhelfen konnten und mich an Jun Jun vermittelten. Jun Jun, Sohn eines Fischers und stolzer Besitzer eines eigenen Pumpboates, bot mir an , mich am nächsten Tag nach Virgin Island zu bringen. Den Rest des Tages verbrachte ich damit mir eine Bleibe zu suchen und von den Einheimischen noch näheres über Virgin Island zu erfahren. Obwohl die Aussagen sehr unterschiedlich waren, wußte ich nun schon mal, daß zur Zeit der amerikanischen Besetzung der Insel der Name Virgin Island gegeben wurde. Mit einem Pumpboat setzten wir dann am nächsten Morgen über nach Virgin Island .Die Insel hat, oder hatte mehrere Namen, sie wird auch Jungfraueninsel, oder Silikon Island genannt. Virgin Island liegt in Sichtweite zu Bantayan und wir fuhren mit unserem Boot bei ruhiger See los. AlleVoraussagungen Jun Jun's traten ein, denn wir hatten nicht nur sehr gutes Wetter, sondern auch eine fast spiegelglatte See.
Das türkisfarbene glasklare Wasser gab den Blick auf die Unterwasserwelt frei und so waren Korallen und Fische auch im tiefen Wasser gut zu sehen. Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt waren wir der Insel schon zum Greifen nah, machten aber Halt, warfen einen Anker, denn unmittelbar vor der Südküste von Virgin Island war ein, wenn auch relativ kleines, farbenprächtiges Riff zu sehen und ich nutzte die Gelegenheit, mit meiner Schnorchelausrüstung alles aus der Nähe zu betrachten. Nach dem Anlanden hatte ich das Gefühl als erster Mensch einen Fußabdruck in dem weißen Sandstrand zu hinterlassen. Doch die Insel ist nicht unbewohnt, eine Fischerfamilie wacht darüber, wer die Insel betritt und ist behilflich, wenn man sein seafood auf dem Grillfeuer zubereiten will und kassiert 400 Peso für jedes Boot, daß hier anlandet. Im Laufe des Vormittags kamen noch zwei weitere Boote mit Touristen aus Europa dazu und schon waren wir eine lustige buntdurcheinandergewürfelte Truppe, die die kleine, sonst so ruhige Insel bevölkerte. Mein neuer Freund Jun Jun war mit der Zubereitung der mitgebrachten Speisen beschäftigt, während ich mit meiner ABC- Ausrüstung im glasklaren Wasser nach bunten Fischen Ausschau hielt. Irgendwie hatte ich den Eindruck, daß das Wasser hier um Virgin Island um noch eine Prise klarer wäre, als z.B. bei Bantayan, oder an all den anderen Inseln . Dadurch, daß alle Besatzungen der andere Boote auch Verpflegung mitgebracht hatten und wir uns spontan einigten, uns beim Essen zusammenzutun, wurde uns ,ein für mich bis dahin einmaliges Seafoodbuffet in idyllischer Umgebung, an einem einsamen Palmenstrand serviert . Wir hatten noch einige schöne gemeinsame Stunden, bevor ich mich von meinen neuen Freunden aus der Schweiz und Australien verabschieden mußte, um von Vigin Island nach Bantayan zurückzukehren. Der Tag hatte schon einen touch von Robinson Crusoe.

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